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Nirgendwo lassen sich die neuen Kräfteverhältnisse der Welt besser beobachten als in Afrika. Der jüngste 235 Millionen Euro-Deal zwischen Russland und Simbabwe dreht sich um Diamanten und Dünger. Das ist wenig verglichen mit den 52 Milliarden Euro, die China bis 2022 in Afrika investieren will. Die Weltmacht des 21. Jahrhunderts und die des 20. Jahrhunderts begegnen sich in Afrika – aber nicht auf Augenhöhe.
Die Dealstruktur, wie die Investmentbanker sagen würden, ist bei China und Russland von sehr unterschiedlicher Natur: Peking nutzt den Kontinent als Rohstofflager für seine hungrige Industrie. Putin dagegen führt sich als Waffenhändler ein. Er tauscht Kriegsgerät gegen Schürfrechte, schickt Sicherheitsberater, bildet Spezialeinheiten aus und verhandelt über Militärbasen. Afrika wird von ihm aufgerüstet.
Europa steht als scheinbar Unbeteiligter daneben. Doch so ganz unbeteiligt sind wir nicht. Die Arbeitsteilung, die sich in Afrika herausbildet, könnte zynischer kaum sein: Europa bemüht sich, Fluchtursachen zu beseitigen, Russland beteiligt sich daran, sie zu schaffen. |
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